Mittwoch, 12. September 2012

Frau Nguyễn Thị Mai auf dem Weg der Besserung


Heute möchte ich noch über eine "Erfolgsgeschichte" berichten, die Dank vieler kleiner Herzen zustande gekommen ist.

Frau Nguyễn Thị Mai vor der ersten Behandlung
Im August trafen wir Frau Nguyễn Thị Mai (28 Jahre) in Mũi Né, dem Fischerdorf, das durch den Tourismus berühmt geworden ist. Nur wenige Vietnamesen profitieren von den Touristen, diese Familie steht auf der Verliererseite.

Frau Mai hat 2 Töchter, Sie leidet seit 6 Jahren an einer Schilddrüsenerkrankung, die, weil Ihr die Mittel fehlen, nicht behandelt wurde. Jetzt sind auch die Leber und das Herz in Mittleidenschaft gezogen.

Der Ehemann hat sich als seine Frau zu krank zum Arbeiten wurde, davon gemacht.

Frau Mai lebt jetzt bei Ihrer Mutter. Diese arbeitet als Leiharbeiterin, der Vater auf einem Fischerboot als Hilfsarbeiter.

Die Mutter, Lê Thị Ngọc Bích (rechts)
Tochter Nguyễn thị Thu Hiễn, 4 Jahre
Tochter Nguyễn Thị Kim Loan, 9 Jahre
Als wir Frau Mai das erste Mal trafen, hatte ich keine Hoffnung, dass noch Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung bestehen. Die Leber war sichtbar vergrössert, der Puls viel zu hoch und die Schilddrüse stark angeschwollen.

Frau Phú "nimmt den Fall auf". Ahnenaltar im Hintergrund
 Phu war noch im August zusammen mit Frau Mai in Saigon. Die Krankheit wird jetzt mit Medikamenten behandelt. Eins davon ist ein radioaktives Präperat, dass nur in schwersten Fällen verschrieben wird. Insgesamt hat die Behandlung uns ca. 200$ gekostet.
Frau Mai muss nach der Einnahme in einer Art Quarantäne leben, um keine Mitmenschen zu "verstrahlen"
Dazu hat Sie sich in das "alte" Haus der Familie zurückgezogen.

Frau Mai vor der "Quarantänestation", Ihr Haus
Hier wohnte die Familie bis sie zum Haus der Mutter "übersiedeln" durften. Diese Region (Xã Thiện Nghiệp / Gemeinde Thiện Nghiệp), von Mũi Né ca. 15 km entfernt, ist die trockenste in ganz Vietnam und sehr arm.
Weg zum Haus

Innenansicht



Inzwischen ist Frau Mai wieder im Haus Ihrer Mutter. Ihr geht es nach der ersten Behandlung (insgesamt sind 4 Vorgesehen) deutlich besser. Sie hat wieder Hoffnung in der Zukunft wieder für Ihre 2 Töchter aufkommen zu können.

Vielen Dank an Alle, die mit Ihrer Spende dazu beigetragen haben, dass Frau Nguyễn Thị Mai wieder lächeln kann!!!

Thị Ngọc - 13 Monate - braucht Hilfe

Nguyễn Thị Ngọc Tuyết
Die 13 jährige Nguyễn Thị Ngọc Tuyết habe ich gestern das erste Mal getroffen. Sie kann keine Nahrung bei sich behalten, erbricht alles, der Bauch ist geschwollen. Die Diagnose auf vietnamesisch : "Tắt nghẽn đường ruột, sa bụng". (Störung/Blockade des Verdauungsapparats). In Phan Thiết kann man dem Kind nicht helfen.


Frau Nguyễn Thị Ngọc Yến (40 Jahre, Bild oben) ist die Mutter der Kleinen. Sie hat 5 Kinder, der älteste Sohn ist 16. Ihr Mann ist vor einem Jahr verstorben, Er arbeitete auf einem Fischerboot als Leiharbeiter. Bevor Ihre jungste Tochter krank wurde, hatte Frau Nguyễn Thị Ngọc Yến durch den Verkauf von Reispapier ein kleines Einkommen, jetzt muss Sie sich um das kranke Kind kümmern, geht betteln.

Die Familie hat kein Geld und kann sich kaum die Busfahrt (100.000 Đồng (ca. 4 Euro) nach Saigon leisten. Von den Krankenhausgebühren (125.000 Đồng / Tag (ca. 5 Euro) ) ganz zu schweigen.

Inzwischen sind Mutter und Tochter in Saigon, im Kinderkrankenhaus. Frau Phú ist unterwegs um die Beiden zu treffen und genaueres über den Zustand der kleinen Nguyễn Thị Ngọc Tuyết zu erfahren.


"Krankenakte"

Wir hoffen, dass genug Spenden zusammenkommen und die 13 Monate alte Nguyễn Thị Ngọc Tuyết noch viele Lebensjahre geschenkt bekommt. 

Kontakt: Daniel.vct@gmail.com


Montag, 10. September 2012

Eine arme Cơ Ho Familie ...

K'Văn Thiện, K'Thị Hiệp und K'Văn Bẻn vor Ihrem "Haus"
Vor ungefähr 2 Monaten haben wir diese sehr arme Cơ Ho Familie kennengelernt. Sie wohnen in Đông Giang, gleich in der Nachbarschaft von der kleinen Lê.
Frau K'Thị Hiệp (24 Jahre) leidet an einer "Gebärmutterentzündung", Ihr Mann, K'Văn Bẻn (27 Jahre) an schwersten epileptischen Anfällen. Ihr Sohn, K'Văn Thiện (5 Jahre) ist gesund.

In dieser Hütte leben die Drei
Die Familie besitzt kein eigenes Land, nur eine Kuh. Der Sohn hütet diesen einzigen Besitz und sammelt nebenher Kuhdung (wird als Dünger verwendet), die junge Mutter arbeitet als Tagelöhnerin in der Landwirtschaft, Industrie gibt es in den Bergen von Bình Thuận nicht. Der Vater kann wegen seiner schweren Anfälle keiner geregelten Arbeit nachgehen.

Ein Blick in die "Hütte":

 
Das Strohdach ist undicht, der Regenschirm soll Schutz bieten
Um das Dach wenigstens ein bisschen "dichter" zu bekommen, hat Frau Phu eine Plastikplane gekauft.


Die "Familienchefin", Mutter von Frau K'Thị Hiệp, schaut "skeptisch" zu
                                                     

Frau Phu "überredet" Frau K'Thị Hiệp unsere Hilfe anzunehmen

Wir haben inzwischen Frau K'Thị Hiệp im Krankenhaus von Phan Thiết behandeln lassen. Es hat lange gedauert, die junge Frau dazu zu bewegen, unsere Hilfe anzunehmen. Mir geht dieser Satz von Frau K'Thị Hiệp nicht aus dem Kopf:

"grosse Schwester Phú, du musst doch auch hart für dein Geld arbeiten, wie kann ich dann deine Hilfe annehmen?"

Diese junge Frau kann nicht schreiben, nicht lesen, war noch nie in der nur 50km entfernten Provinzhauptstadt Phan Thiết. Sie ist "ehrlich wie ein Kind" (Frau Phú über unsere Patientin)

Die Behandlungskosten waren nicht hoch, alles in allem "nur" 150$. Ohne medikamentöse Behandlung hätte sich die "Gebärmutterentzündung" (Anführungszeichen, weil genaue Übersetzungen aus dem vietnamesichen ins deutsche im medizinischen Bereich für mich immer noch schwer sind) laut des Arztes in Phan Thiết in "Gebärmutterkrebs" verwandeln können.

Mancher Leser wird sich fragen, warum ich "nur" über die Krankheit der jungen Frau und kaum etwas über Ihren kranken Ehemann schreibe oder Ihm Hilfe anbiete. Dazu folgendes:
Bei den jungeren Cơ Ho Männern ist der Alkoholismus weit verbreitet. Reischnapps ist so billig, den können sich sogar die aller Ärmsten noch leisten. Frau K'Thị Hiệs Ehemann ist zwar schwer krank, er trinkt aber mehr als Ihm "gut tut". Da unsere Mittel mehr als knapp sind, können und wollen wir nur Menschen helfen, wo auch eine bleibende Verbesserung der Lebensumstände zu erwarten ist. Die Erfahrung zeigt, dass Mütter das "Rückrat" einer Familie sind und sich eher um die Kinder kümmern als Männer.

Sonntag, 9. September 2012

1 von 3 Kinder in Vietnam ist unterentwickelt


Eine Studie (General Nutrition Survey 2009- 2010) die im April 2012 veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass 1 von 3 Kindern, unter 5 Jahren, in Vietnam wegen chronischer Unterernährung in ihrer Entwicklung zurückbleiben und lebenslang darunter leiden. Das sind 2 - 2,5 Millionen Kinder.


Besonders hoch ist die Rate unter den in den entlegenen, bergigen Regionen lebenden Kindern der "ethnischen Minderheiten". Dort ist die Rate doppelt so hoch wie unter den im Flachland lebenden Vietnamesen.

Meine Erfahrung: in Dong Giang und La Da besteht die tägliche "Nahrung" für Kinder aus Reis und irgendwelchen Blatt-, Gemüsesorten aus dem Dschungel. Fleisch oder Fisch gibts im Monat vielleicht
ein Mal.



Junge Cơ Ho Eltern. Arm
Die junge Mutter (17 Jahre) heisst Phuong und hat nicht genug "Milch" um Ihr Kind (auf dem Photo 2 Monate alt) ausreichend zu "ernähren". Wir fragen NIE warum und weshalb (man z.B. schon mit 16 heiratet) ... sondern helfen im Rahmen unserer (bescheidenen) Möglichkeiten.

Ko Tu Familie. Arm
                           



Im krassen Gegensatz dazu dieser Bericht von Tuoi Tre, einer der grössten vietnamesischen Zeitungen:


"In der urbanen Gegenden sind 5,6% der Kinder unter 5 Jahren Übergewichtig, 2,8% sind adipös"


Cil Thảo Nguyên Update

Seit ein paar Tagen ist BLOGSPOT in Bình Thuận (meiner Heimatprovinz) wieder zugänglich, das erleichtert das Schreiben ungemein :-)

Inzwischen ist die kleine Thảo operiert, Sie kann schon erste Wörter sprechen. Leider hatte ich noch keine Zeit die Familie im ca. 120km entfernten Tà Nung zu besuchen, deshalb gibts nur "alte" Bilder.

Ganz ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei Bernhard und Duc & Steffen, die das Geld für die Behandlung beigesteuert haben.